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to BEE or not to BE For a GMO-free Europe
25.04.2014

Neue Veröffentlichung 

Giftfreies Europa

Wir leben in einer Welt voller Chemikalien. Sie durchdringen alle Lebensbereiche: unser Essen, Kleidung, Plastikflaschen, Kosmetika, Teppichböden oder Spielzeug.

Trotz dieser Allgegenwart in unserem täglichen Leben sind uns die Gefahren und Risiken für Mensch, Tier und Umwelt weitgehend unbekannt. Den Autorinnen und Autoren des Sammelbandes gilt mein großer Dank. Sie zeigen mit ihrem unermüdlichen Engagement und ihrer Kompetenz, dass es gelingen kann die europäische Politik zu bewegen. Doch der Gegendruck ist immens. Unabhängige Wissenschaftler und Ärtzte werden mundtot gemacht, einige sogar versucht zu kriminalisieren. Auch angesehene Medien warnen nicht mehr vor den Gefahren der Gifte, sondern propagieren allen Ernstes die Angst vor den Giften sei die Gefahr.

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Wir sind einem Blindflug ausgesetzt und Jahrzehnte lang konnten hunderttausend Chemikalien ungetestet auf den Markt gelangen. Kein Lebensbereich ist noch frei von Chemikalien. Selbst die Hersteller kennen oftmals die chemische Zusammensetzung der benutzten Stoffe nicht.

Viele der Substanzen sind extrem giftig und die öffentliche Debatte über die Risiken ist völlig unzureichend. Hochproblematisch sind die endokrinen Stoffe, zu denen die Weichmacher Phthalate zählen. Nanomaterialien dringen im rasanten Tempo auf den Markt und erst gerade konnte eine bewusste falsche Definition durch die EU-Kommission abgewehrt werden. Nanomaterialien in Kosmetika sind aus dem Wasser inzwischen nicht mehr rückholbar und belasten unsere Umwelt. Lebensmittel enthalten nach wie vor zu viele Rückstände und die Pestizidwirtschaft entwickelt immer neue Tricks, um die Nachweisbarkeit zu umgehen.

Erstmalig wurde in Frankreich einem Landwirt gerichtlich anerkannt, dass Pestizide seine Gesundheit schwer geschädigt haben und die französische Bewegung der Phyto-Victims zeigt auf, dass Pestizide auch ein Risiko für Landwirte und Winzer bedeuten. Seit Juni 2007 ist die EU-Chemikalien-Richtlinie (REACH) in Kraft.

Über 30.000 Chemikalien müssen in ihrer Wirkung auf Mensch und Natur getestet werden. Die EU-Kommission schaut tatenlos zu, wie der Anspruch von REACH «no data - no market» ad absurdum getrieben wird. Toxologische Daten gelten inzwischen als «Wettbewerbsgeheimnis» - höchste Zeit, darauf zu reagieren.

Die Chemie- und Pestizidindustrie mit ihren hohen Umsatzzahlen: Der Umsatz der Kunststoffindustrie beträgt 800 Mrd. Euro, der Pestizidindustrie: mit Herbiziden: 7,5 Mrd. Euro (2013) und mit Insektizide (allein BASF) 13,8 Mrd. Euro (2013) und der Chemieindustrie in der EU 568 Mrd. Euro (2012).

Dies zeigt: Industriezweige haben für die EU ein hohes Gewicht und sie können allzu oft ihre industriepolitischen Forderungen durchsetzten. Dennoch sind große Erfolge zu verzeichnen, wie ich in meinem Beitrag zur neuen Pestizidverordnung aufzeige, sei es dass endlich der Bienenschutz durchgesetzt oder CMR-Stoffen die rote Karte gezeigt wird. Es gibt viele NGOs, die sich dem Schutz vor Chemikalien widmen und viele betroffene Menschen schließen sich zu Selbsthilfegruppen und Initiativen zusammen. Dennoch ist das große Leid durch gefährliche Chemikalien nicht gebannt und eine europäische Allianz für ein giftfreies Europa befindet sich im Aufbruch.

Den Autorinnen und Autoren des Sammelbandes gilt mein großer Dank. Sie zeigen mit ihrem unermüdlichen Engagement und ihrer Kompetenz, dass es gelingen kann die europäische Politik zu bewegen. Doch der Gegendruck ist immens. Unabhängige Wissenschaftler und Ärzte werden mundtot gemacht, einige sogar versucht zu kriminalisieren. Auch angesehene Medien warnen nicht mehr vor den Gefahren der Gifte, sondern propagieren allen Ernstes die Angst vor den Giften sei die Gefahr.

Dies zeigt, wie extrem notwendig es ist, dass wir nicht aufgeben die Risiken zu erforschen, zu benennen und uns dagegen zu wehren. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich den nicht im Buch genannten zahlreichen Engagierten für einen gemeinsamen Kampf für ein giftfreies Europa danken. Lasst uns gemeinsam kämpfen für ein Europa, das den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt in den Mittelpunkt stellt und dafür dass Chemiegeschädigte endlich Anerkennung finden.

Ich danke Ihnen den Leserinnen und Lesern des Buches.
Ihre Hiltrud Breyer