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27.02.2014

Dioxin in Geflügel/Eiern aufgrund Riskcycle-Problem 

Dioxin in Geflügel/Eiern

Lesen sie die vollständige Antwort von Tonio Borg im Namen der Kommission (27.2.2014, DE E-000148/2014) auf meine Anfrage.

Als langlebige organische Schadstoffe werden Dioxine in der Umwelt bei niedrigen Temperaturen kaum abgebaut. Über die Nahrungskette reichern sie sich in lebenden Organismen an. Der Mensch nimmt sie vor allem über tierische Nahrungsmittel (Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte) auf.

Die Risiken von (Alt-)Chemikalien und Additiven (Zusatzstoffen) in Produkten im Rahmen globaler Recycling-Ströme sind enorm. Selbst ein Land wie Deutschland mit strenger Gesetzgebung und ausgefeilter Abfallwirtschaft kann die problematischen Chemikalien wie etwa Dioxine/PCB in Stoffströmen auch nach 30 Jahren nicht angemessen handhaben.

Wie bewertet die Kommission die Erkenntnisse, dass die Ursachen der in den letzten Jahren beobachteten Skandale um mit Dioxinen/PCB verseuchte Geflügel/Eier auf das Recycel/Riskcycle-Problem zurück zu führen sind?

Der Kommission sind die in den letzten Jahren in Geflügel sowie in Eiern aus Freilandhaltung und biologisch erzeugten Eiern festgestellten zu hohen Belastungen bekannt. In mehreren Fällen konnte die Kontamination von Geflügel und Eiern darauf zurückgeführt werden, dass das Geflügel Zugang zu recycelten Produkten hatte, die Dioxine und PCB enthielten.

Daher wird in der Empfehlung 2013/711/EU der Kommission vom 3. Dezember 2013 zur Reduzierung des Anteils von Dioxinen, Furanen und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln[1] den Mitgliedstaaten empfohlen, Eier aus Freilandhaltung und biologisch erzeugte Eier speziell auf Dioxine, dioxinähnliche PCB und nichtdioxinähnliche PCB zu überwachen.

Außerdem ist vorgesehen, dass vor allem, wenn bei Eiern aus Freilandhaltung und biologisch erzeugten Eiern Gehalte über dem Auslösewert festgestellt werden, Untersuchungen zur Ermittlung der Kontaminationsquelle durchgeführt und Maßnahmen zur Beschränkung oder Beseitigung der Kontaminationsquelle getroffen werden müssen.

Die Kommission plant, regelmäßige Sitzungen mit allen zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten zu organisieren, damit die Ergebnisse hinsichtlich Dioxinen und PCB (u. a. in Eiern) ausgetauscht werden, ebenso die Ergebnisse von Untersuchungen zur Kontaminationsquelle und der wirksamen Maßnahmen zu deren Beschränkung oder Beseitigung.

Wir gehen davon aus, dass wir auf diese Weise die zuständigen Behörden und die Geflügelhalter in die Lage versetzen können, Präventionsmaßnahmen zu treffen, um zu vermeiden, dass Geflügel Zugang zu recycelten Produkten hat, die Dioxine und PCB enthalten.


[1] ABl. L 323 vom 4.12.2013, S. 37.