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17.09.2008

EU-Verbot von Bisphenol-A in Kinderprodukten gefordert 

Gesundheitsgefährdung durch Alltagschemikalie Bisphenol-A bestätigt

Zum ersten Mal haben britische und amerikanische Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Belastung durch die Chemikalie Bisphenol-A und dem Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes bewiesen. Eine hohe Bisphenol-A Konzentration im Körper erhöhte das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um das Dreifache. Die Ergebnisse dieser Studie sind alarmierend und müssen Alarmglocke für die Europäische Union sein.
Zur Studie zu Gesundheitsrisiken durch Bisphenol-A erklärt die Europaabgeordnete und Verbraucherschutzpolitikerin Hiltrud Breyer MdEP (Bündnis 90 / Die Grünen):

Zum ersten Mal haben britische und amerikanische Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Belastung durch die Chemikalie Bisphenol-A und dem Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes bewiesen. Eine hohe Bisphenol-A Konzentration im Körper erhöhte das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um das Dreifache. Die Ergebnisse dieser Studie sind alarmierend und müssen Alarmglocke für die Europäische Union sein.
Die Chemikalie Bisphenol-A (BPA) ist hormonell wirksam (endokriner Disruptor). Sie wird in vielen Alltagsprodukten wie Babyflaschen, Essgeschirr, CDs verwendet und findet sich sogar im Wasser und im Haustaub. Schwangere geben die Chemikalie an ihre Kinder weiter.

Über hundert unabhängige Tierversuchsstudien haben bereits die Gefahren von Bisphenol-A - gerade im Niedrigdosisbereich - aufgezeigt. Bisphenol-A hatte bei diesen Tests zu Schäden bei Embryonal- und Gehirnentwicklung sowie zu Unfruchtbarkeit und Krebs geführt. Mit der nun vorgelegten Studie wurden zum ersten Mal Schäden direkt beim Menschen nachgewiesen.

Die Gefährlichkeit von Bisphenol-A ist seit langem bekannt. Aber anstatt die Verbraucher besser vor Bisphenol-A zu schützen, hat die zuständige EU-Lebensmittelbehörde EFSA 2007 den Grenzwert für die tägliche Aufnahmemenge um das Fünffache erhöht. Diese Erhöhung geschah auf der Basis einer von der Industrie finanzierten Studie, die keinerlei Schaden durch BPA feststellen konnte. Es ist ein Skandal, wie die EFSA die große Zahl der unabhängigen Studien mit vorgeschobenen Argumenten von "Unwissenschaftlichkeit" vom Tisch wischt und sich nur die Studien heraus pickt, die ihr passen. Es gibt Hinweise, dass mindestens ein an der EFSA-Entscheidung beteiligter Wissenschaftler nicht unabhängig von Industrieinteressen ist. Mit der mittlerweile zweiten parlamentarischen Anfrage setze ich mich dafür ein, dass die Vorgänge in der EFSA lückenlos aufgeklärt werden.

Die Europäische Union ist dem hohen Schutz der Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger und dem Vorsorgeprinzip verpflichtet. Sie darf nicht länger die Gefahren schön reden, sondern muss das Vorsorgeprinzip anwenden. Gerade Babys- und Kinder müssen als sensible Gruppe besonders geschützt werden. Kanada plant als erstes Land ein Verbot von Bisphenol-A in Babyflaschen. EU-Kommissarin Vassiliou ist aufgefordert, die Warnungen zu Bisphenol-A endlich ernst zu nehmen und das Verbot von Bisphenol-A in Babyflaschen und anderen Kinderprodukten zu prüfen.

Informationen zur Studie finden sich auf der Webseite des Journal of the American Medical Association (auf Englisch).

Meine Parlamentarischen Anfragen an die EU-Kommission zu Bisphenol-A: